Wer die Suchmaschine erstmalig mit dieser Kombination füttert, ist zumeist mit folgenden zwei Fragen konfrontiert:
- Wie schreibt man eigentlich Hämorrhoiden?
- Wie werde ich diese Dinger so schnell wie möglich wieder los?
Good news first: Die Suchmaschine verzeiht Anlaufschwierigkeiten bei der Rechtschreibung. Ein weiterer Fakt, der zwar nicht heilt aber guttut: Sie sind nicht allein! Man schätzt, dass jede zweite westliche Frau im Laufe ihres Lebens mit einem Hämorrhoidalleiden konfrontiert ist. Als wäre dies nicht schon nervig genug, tritt dieses meist während einer Schwangerschaft und/oder nach der Geburt auf. Nicht, dass es einen guten Zeitpunkt für Hämorrhoiden-Leiden gäbe - aber während der Schwangerschaft oder nach der Entbindung könnte man wohl gerne darauf verzichten. Doch wenn "sie" schon mal hier sind, kann umfangreiche Information hilfreich sein. In diesem Beitrag haben wir alle Infos über die unliebsamen Begleiter zusammengetragen:
- Was sind Hämorrhoiden?
- Symptome
- Ursachen
- Hämorrhoiden in der Schwangerschaft
- Hämorrhoiden nach der Geburt
- 8 hilfreiche Tipps zur Behandlung & Vorbeugung
- Vorbeugung mit Hilfe eines Toilettenhockers
Was sind Hämorrhoiden?
Zur Ehrenrettung: Jeder Mensch hat Hämorrhoiden. Es handelt sich im Wesentlichen nur um gut durchblutete Gefäßpolster am Ausgang des Enddarms. Gemeinsam mit den Schließmuskeln sorgen sie dafür, dass der Darm nach außen sicher schließt und nichts ungewollt entfleucht. Wir sollten uns also über unsere Hämorrhoiden freuen! #hämorrhoidenpositivity
Doch wenn dann plötzlich Schmerzen und Blutungen auftreten, hält sich die Begeisterung in Grenzen...
Hämorrhoiden Symptome
Wenn sich die - an sich nützlichen - Gefäßpolster krankhaft vergrößern, kann das für die Betroffene sehr unangenehm werden. Das kann sich durch eine Vielzahl von Symptomen bemerkbar machen:
- Juckreiz
- Nässen
- Brennen am After
- Blutungen während des Stuhlgangs oder beim Abputzen
- in seltenen Fällen (starke) Schmerzen
All diese Beschwerden können sehr belastend sein. Besonders, da das Thema Hämorrhoiden noch viel zu oft tabuisiert wird und die Betroffenen lange zuwarten, bis sie sich ärztliche Hilfe holen. Doch wenn man das erste Mal frisches Blut beim Stuhlgang wahrnimmt, sitzt der Schreck oft tief. Gerade während der Schwangerschaft kann dies unnötige Ängste hervorrufen. Ein kurzes Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt kann schnell die Furcht nehmen und den Leidensdruck verringern.
Ursachen für Hämorrhoiden
Oft entstehen vergrößerte Hämorrhoiden, weil das Gewebe, das die Venen im Analbereich stützt, im Alter schwächer wird. Es kann auch eine genetische Vorbelastung bestehen.
Folgende Faktoren erhöhen jedenfalls das Risiko eines Hämorrhoidalleidens:
- Fehlernährung (zu wenig Ballaststoffe & zu geringe Trinkmenge)
- zu wenig Bewegung
- harter Stuhl (und damit verbundenes zu kräftiges Pressen)
- chronische Verstopfung
- häufiger Durchfall (bedingt durch chronische Erkrankungen oder den Missbrauch von Abführmitteln)
- Übergewicht
- Gewebsschwäche (genetisch bedingt oder durch hormonelle Veränderungen)
Hämorrhoiden in der Schwangerschaft
Während der Schwangerschaft vollbringt der weibliche Körper wahre Wunder. Die Schwangerschaftshormone spielen dabei eine entscheidende Rolle. Sie erweitern die Gefäße und lockern das Körpergewebe. Dadurch wird der Körper der Frau optimal auf die Schwangerschaft und die Geburt des Kindes vorbereitet. Ein unerfreulicher Nebeneffekt ist jedoch, dass dafür auch optimale Bedingungen für Hämorrhoiden-Probleme und Krampfadern geschaffen werden. Oft merkt man erst unter der Dusche, dass sich kleine Knubbel am After gebildet haben, die vorher nicht da waren. Dies kommt keinesfalls selten vor.
Mit dem Kind und der Gebärmutter wächst nämlich auch der Druck auf den Darm. Was wiederum zu einer verlangsamten Darmtätigkeit während der Schwangerschaft führen kann und in Folge zu Verstopfung. Durch das Pressen beim Toilettengang und während der Geburt wird die Belastung auf die Blutgefäße am Darmausgang zusätzlich um ein Vielfaches erhöht. Dies führt oft zum Auftreten von vergrößerten Hämorrhoiden.
Meist handelt es sich nur um ein ästhetisches Problem. In manchen Fällen sind jedoch mit dem Auftreten von Hämorrhoiden auch Probleme bei der Hygiene und moderate bis starke Schmerzen verbunden. Spätestens dann, sollte umgehend die Frauenärztin oder der Frauenarzt konsultiert werden. Sie oder er kann dann bei Bedarf auch eine Proktologin bzw. einen Proktologen empfehlen.
Hämorrhoiden nach der Geburt
Dass das Pressen während eine Geburt ungeahnte Kräfte freisetzen kann, ist weitläufig bekannt. Dass dabei aber nicht nur das Kind, sondern auch manchmal die obgenannten Blutgefäße das Licht der Welt erblicken, ist eher Insider-Wissen. Kaum jemand spricht offen über die zahlreichen Herausforderungen, die das Wochenbett mit sich bringt. Neben möglichen Geburtsverletzungen wie Dammriss- oder Kaiserschnittwunden, gehören leider auch Hämorrhoiden zu den vielen Challenges, die eine frisch gebackene Mutter meistern muss.
Die Tage nach der Geburt sind jedoch nicht nur geprägt vom Warten auf den Milcheinschuss, sondern auch vom Bangen vor dem ersten Stuhlgang. So sehr die Hebammen auch darauf bedacht sind, diesen so schnell wie möglich zu protokollieren - so lange wie möglich würden viele Mütter ihn gerne hinausschieben. Es gibt jedoch einige Tricks, die den ersten Stuhlgang nach der Geburt erheblich erleichtern:
- Viel Flüssigkeit zu sich nehmen (ungesüßte Tees & Wasser)
- Magnesium (die Einnahme von Magnesium kann den Stuhl weicher und somit den ersten Stuhlgang angenehmer machen - fragen Sie Ihre Hebamme oder Ihre Frauenärztin bzw. Ihren Frauenarzt)
- Am Anfang nicht wie gewohnt mit dem Toilettenpapier putzen, sondern bevorzugt ein Bidet benutzen, kurz abduschen, oder eine Kanne mit lauwarmen Wasser bereitstellen um abzuspülen.
- Toilettenpapier vorher anfeuchten und nur leicht tupfen
Hämorrhoiden Behandlung - 8 hilfreiche Tipps
Was tun bei Hämorrhoiden? Wie können Sie Hämorrhoiden vorbeugen, abgesehen von Salben und Medikamenten? Die Behandlung von Hämorrhoiden setzt an vielen verschiedenen Punkten an. Wie sooft, spielen Bewegung und richtige Ernährung eine entscheidende Rolle.
8 Tipps - so können Sie ihre Hämorrhoiden natürlich behandeln & vorbeugen:
Toilettenhocker: Toilettenhocker sind bei Hämorrhoiden vorteilhaft, da sie den Winkel des Körpers beim Sitzen verändern und so den Druck auf die Gefäße am After verringern. Dadurch kann nicht nur Problemen vorgebeugt, sondern auch akuten Schmerzen Linderung verschafft werden. Diese ergonomisch sinnvolle Haltung wird im asiatischen Raum noch heute bevorzugt während des Toilettenganges eingenommen. Dies erklärt vielleicht auch, warum die Hämorrhoiden-Problematik in westlichen Ländern eine weitaus größere ist.
Ballaststoffreiche Ernährung: Eine ballaststoffreiche Ernährung (Getreide, Gemüse & Obst) kann Verstopfungen vorbeugen und so den Druck auf die Gefäße am After verringern. (Flohsamenschalen sind echte Ballaststoff-Booster und schmecken besonders gut in Smoothies, Müslis oder Suppen)
Viel trinken: Trinken Sie viel, um den Stuhl weich zu halten und Verstopfungen vorzubeugen. (mindestens 1,5 Liter ungesüßte Flüssigkeit wie Wasser oder Tees am Tag)
Bewegung: Regelmäßige Bewegung, wie z.B. leichtes Gehen oder Schwimmen, kann helfen, den Blutfluss in den Beinen zu fördern und so den Druck auf die Gefäße zu verringern. Vermeiden Sie Sportarten, die viele Sprung- oder Hüpfbewegungen beinhalten (wie z.B. Tennis, Aerobic oder Squash).
Sitzbad: Lassen sie Badewanne, Duschtasse oder ein entsprechend großes Gefäß zu einem Sitzbad ein und fügen ein paar Tropfen Eichenrindenextrakt bei. Eichenrinde ist ein bewährtes pflanzliches Hausmittel und wirkt juckreizlindernd und entzündungshemmend. Das Extrakt kann nicht nur bei Hämorrhoiden, sondern auch bei Dammrisswunden eingesetzt werden. Fragen Sie am besten in Ihrer Apotheke nach.
Spülungen: Im Wochenbett kann man statt den Sitzbädern auf eine Spülung zurückgreifen. Dabei einfach eine Liter-Kanne lauwarmes (nicht zu heißes!) Wasser vorbereiten und ein paar Tropfen Eichenrindenextrakt hinzufügen. Damit können Sie nach dem Toilettengang den Intimbereich abspülen. Das tut nicht nur bei Hämorrhoiden gut, sondern ist auch äußerst erfrischend im Wochenbett und wohltuend bei Dammverletzungen.
Alternativ dazu, können dem lauwarmen Wasser auch 2 Teelöffel reines Meersalz aus der Drogerie beigemengt werden. Verrühren Sie das Salz, bis es sich aufgelöst hat und spülen Sie es anschließend über den Intimbereich. Entgegen aller Erwartungen brennt es nicht und ist der Wundheilung sehr förderlich.
Gerade im Wochenbett ist das Hygienebedürfnis oft größer als die zeitlichen Ressourcen dafür. Eine einfache Spülung auf der Toilette kann dabei wahre Wunder für das Wohlbefinden bewirken.
Langes Sitzen oder Stehen vermeiden: Vermeiden Sie langes Sitzen oder Stehen, besonders während der Schwangerschaft und/oder wenn Sie viel Zeit im Büro verbringen. Benutzen Sie einen Sitzball oder stehen Sie regelmäßig auf, um die Blutzirkulation in den Beinen zu fördern. In modernen Büros gibt es höhenverstellbare Tische, die einen Wechsel zwischen Stehen und Sitzen flexibel ermöglichen.
Toilettenknigge für Fortgeschrittene: Vermeiden Sie zu kraftvolles Pressen oder zu lange Sitzungen. Beides sorgt für ungünstigen Druck auf die Hämorrhoiden (oder die Dammnaht).
Verwenden Sie zum Saubermachen am besten eine Spülung oder ein Bidet. Da beides gerade unterwegs oft nicht zur Verfügung steht, können Sie auch schlichtweg Feuchttücher (sensitiv) oder angefeuchtetes Toilettenpapier benutzen. Beides ist besonders schonend für die beanspruchte und sensible Körperregion.
Die richtige Technik kann ebenfalls lindernd wirken. Dabei ist moderates Tupfen mit feuchtem statt kräftigem Wischen und Reiben mit trockenem Papier klar zu bevorzugen.
Toilettenhocker in der Schwangerschaft
Schwangere Frauen verbringen oft viel Zeit auf der Toilette. Besonders in der fortgeschrittenen Schwangerschaft haben Frauen oft mit häufigem Harndrang zu kämpfen, oder leiden unter Verstopfung. Das wiederum erhöht das Risiko für Hämorrhoiden. Doch wie kann man dieser ungünstigen Spirale entgegen wirken?
Mit Hilfe eines Toilettenhockers kann eine optimale Position eingenommen werden. Dies ist deshalb wichtig, da so die Dauer des Stuhlgangs verkürzt werden kann und gleichzeitig weniger Druck auf die Hämorrhoiden entsteht. So kann man zwei entscheidende Risikofaktoren ausschließen.
Unsere altbekannten Sitztoiletten versetzen uns beim Stuhlgang nämlich in eine Position, die nicht der Natur des Menschen entspricht. Die optimale Haltung bei der Entleerung des Darms ist nämlich nicht die Sitzhaltung, sondern die Hocke. Nur in der Hockhaltung wird der Enddarm in eine Position versetzt, die wenig Druck auf den After ausübt und somit den Stuhlgang enorm erleichtert.
Diesen vorteilhaften Winkel kann man auf der herkömmlichen Sitztoilette allerdings nur mit einem Hilfsmittel herstellen: einem Toilettenhocker. Auf diesem WC Hocker werden die Füße erhöht abgestellt und damit wird eine Hockposition eingenommen, obwohl man nach wie vor auf der Toilette sitzen bleibt. Dies verringert den Druck auf die Venen im Analbereich und somit das Risiko für Hämorrhoiden in der Schwangerschaft. Außerdem wird Verstopfungen vorgebeugt.
Man kann also sagen, dass ein Toilettenhocker ein einfaches und kosteneffektives Mittel zur Vermeidung von Hämorrhoiden sein kann.
Zusammenfassung (#hämorrhoidenpositivity)
Hämorrhoiden sind völlig normal - Jede und Jeder hat sie. Krankhafte Veränderungen, bedingt durch zahlreiche Risikofaktoren, führen jedoch manchmal zu Juckreiz, Blutungen oder Schmerzen. Spätestens dann sollte man ärztlichen Rat mit einbeziehen.
Viele Schwangere leiden an Hämorrhoiden, die durch hormonbedingte Gefäßerweiterungen im Körper - u.a. im Analbereich - entstehen. Obwohl diese Veränderungen nicht gefährlich sind, kann das damit verbundene Unbehagen sehr störend sein. Zur Behandlung von Beschwerden eignen sich Haus- und Naturheilmittel (z.B. Flohsamenschalen, Eichenrindenextrakt-Bäder), die wirksam Linderung verschaffen können.
Um Hämorrhoiden während der Schwangerschaft vorzubeugen, sollten Sie auf eine ausgewogene, ballaststoffreiche Ernährung, ausreichende Flüssigkeitszufuhr und regelmäßige Bewegung achten. Zusätzlich empfiehlt sich das Einnehmen einer ergonomisch optimalen Hockhaltung beim Stuhlgang. Dies kann relativ simpel mit Hilfe eines sogenannten Toilettenhockers passieren.
Helfen Sie also Ihren Hämorrhoiden dabei gesund zu bleiben! #hämorrhoidenpositivity