In diesem Interview stellt unser Gründer Daniel dem renommierten Proktologen Dr. med. Daniel Sterzing fünf Expertenfragen zum Fachgebiet der Proktologie, zu gesundheitlichen Problemen und Beschwerden der Patienten und zur Bedeutung von Toilettenhockern aus medizinischer Sicht. Dr. Sterzing ist Chirurg, Viszeralchirurg und Proktologe und arbeitet im Proktologischen Zentrum Berlin.

Daniel (Gründer stuul):

Wie sind Sie zur Proktologie gekommen und was fasziniert Sie an diesem Fachgebiet?

Dr. med. Daniel Sterzing (Viszeralchirurg und Proktologe am Proktologischen Zentrum Berlin):

Diese Fragen höre ich oft.  Gegenfrage: Wie kommt man dazu, einen Toilettenhocker zu entwickeln? Wie so oft im Leben, war es Zufall,  dass ich jetzt als Proktologe arbeite. Zuerst war ich Chirurg, dann Viszeralchirurg und dabei habe ich gemerkt, dass mir die proktologische Chirurgie gut gefällt. Man kann den PatientInnen oft mit einfachen Eingriffen helfen, oft hilft aber schon ein Toilettenhocker und es geht den PatientInnen besser. Es gibt nur wenige ÄrztInnen, die sich mit diesem Fach beschäftigen, mir macht die intime Region nichts aus und es freut mich, wenn ich den proktologisch Erkrankten helfen kann, die unter ihren Beschwerden oft schon lange Zeit leiden und niemanden finden, der ihnen hilft.

Daniel:

Wie hat sich die Proktologie in den letzten Jahren entwickelt? Gibt es Trends in der Art und Häufigkeit der Erkrankungen?

Dr. med. Daniel Sterzing:

Dazu gibt es keine genauen Zahlen. Aber proktologisch Erkrankungen sind häufig. Das Hämorrhoidalleiden ist ein Volksleiden, mit dem jeder Zweite in seinem Leben Bekanntschaft machen wird. Auch Verstopfung und Entleerungsstörungen sind häufig. Das liegt auch daran, dass sich viele Menschen überhaupt nicht mit ihrem Organismus und der Verdauung auskennen. Es braucht viel Erklärung und Aufklärung, wie man seinem Körper etwas Gutes tun kann. Da spielt die Darmgesundheit eine große Rolle.

Außerdem werden die Menschen immer älter und ein alter Darm funktioniert nicht mehr so wie damals mit 20, dann muss man dem Darm etwas helfen, damit alles flutscht.

Daniel:

Welche Auswirkungen kann eine falsche Sitzhaltung auf die Darmgesundheit haben?

Dr. med. Daniel Sterzing :

Darmgesundheit ist ein wichtiger Faktor für die Lebensqualität. Der Darm macht Jahre lang seinen Dienst ohne, dass wir es merken. Wenn es dann mal nicht so klappt und Bauchschmerzen, Verstopfungen und Blähungen uns plagen, muss man an vielen kleinen Rädchen nachjustieren, damit der Darm wieder gut funktioniert. Ernährung (faserreiche pflanzliche Kost, Ballaststoffe, ausreichend Flüssigkeit), Bewegung und auch eine Verbesserung der Sitzposition haben da einen enormen Einfluss.

Daniel:

Können Sie erklären, wie die Verwendung eines Toilettenhockers den Stuhlgang erleichtern und verbessern kann?

Dr. med. Daniel Sterzing :

Durch die Verwendung eines Toilettenockers nehmen wir auf der Toilette eine Hockposition ein, die wesentlich natürlicher ist und den ganzen Entleerungsvorgang sehr erleichtert. Deutsche Toiletten sind DIN-genormt einfach zu weit oben für diese physiologische Position. Mit einem Toilettenhocker sind die Füße weiter oben und der sogenannte Beckenbodenwinkel stellt sich optimaler für eine Entleerung ein.

 

Daniel:   

Gibt es bestimmte Patientengruppen, für die die Verwendung eines Toilettenhockers besonders empfehlenswert ist und wenn ja warum?

Dr. med. Daniel Sterzing:

Eigentlich hilft er jeder oder jedem. Einfach mal ausprobieren. Aber vor allem kleine Personen mit kurzen Beinen profitieren natürlich mehr. Frauen, vor allem wenn sie Kinder entbunden haben, entwickeln im Laufe der Jahre einen Beckenbodentiefstand, der mit einem Hocker ausgeglichen werden kann. Immer wenn die Entleerung Pressen erfordert oder man das Gefühl hat, nur unvollständig zu entleeren, sollte man sich einen Hocker nehmen.

Und was auch noch wichtig ist: nehmen Sie täglich etwas Flohsamen zu sich, das ist Schmiermittel für den Darm, damit klappt es meistens schon viel besser.

Daniel:

Vielen Dank für dieses wunderbare Interview! Was ich besonders bewundere, ist Ihre ganzheitliche Sicht auf das Leiden Ihrer Patienten und Ihr ehrlicher und aufrichtiger Wunsch, ihnen helfen zu wollen. Das wird in der heutigen Zeit immer wichtiger, weil viele von uns, wie Sie sagen, irgendwie den Bezug zu ihrem Körper verloren haben und einen immer ungesünderen Lebensstil führen. Die Lösung dieser Probleme liegt oft nicht in der Einnahme von Medikamenten oder komplizierten Operationen, sondern in kleinen positiven Veränderungen des Lebensstils wie Ernährung, Bewegung oder Schlaf. Ihnen weiterhin alles Gute und bis ganz bald wieder!

Wenn Du mehr über Dr. med. Daniel Sterzing und seine Arbeit am Proktologischen Zentrum in Berlin erfahren möchtest, klicke auf folgenden Link:

Proktologisches Zentrum Berlin

 

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