Stell dir vor…

Du reist zehntausende Jahre zurück in die Vergangenheit. Von deiner bequemen Couch und der künstlichen Umgebung deines modernen Lebens findest du dich plötzlich am Lagerfeuer einer steinzeitlichen Gemeinschaft wieder. Alle sitzen völlig entspannt in der tiefen Hocke, den Blick verträumt aufs knisternde Feuer gerichtet – doch du hältst es in dieser Haltung keine 30 Sekunden durch. Du fragst dich: Wie kann das bequem sein?! Doch genau diese Haltung ist für den menschlichen Körper völlig natürlich und sogar gesund. Denn genau dafür wurden wir gebaut.“

Zurück zu den Ursprüngen: Warum unser Körper die Hocke liebt

Was heute vielleicht überraschend wirkt, war für unsere Vorfahren über Jahrtausende ganz normal: Sie ruhten, arbeiteten, aßen und entleerten sich selbstverständlich in der Hocke. Unser Körper hat sich über die Evolution hinweg perfekt an diese Haltung angepasst – und das spürt man bis heute.

Die menschliche Anatomie zeigt eindrucksvoll, wie gut wir für die Hocke gebaut sind. Gelenke, Muskeln und Knochenbau sind optimal an diese Haltung angepasst. Tatsächlich zeigen Untersuchungen an Skelettresten, dass frühe Jäger- und Sammlerpopulationen, aber auch Ackerbauern charakteristische Anpassungen an Knochen und Gelenken aufweisen, die auf regelmäßiges Hocken zurückzuführen sind (Dlamini & Morris, 2005).

Obwohl wir heute meist auf Stühlen sitzen, ist die Hockhaltung noch immer tief in unserer biologischen DNA verankert. Genau deshalb empfinden viele Menschen die tiefe Hocke zunächst als ungewohnt, aber nach kurzer Zeit als erstaunlich entspannend und wohltuend.

Anatomie & Gesundheit: Wissenschaftliche Erkenntnisse

Doch nicht nur die Geschichte spricht für die Hocke – auch die Wissenschaft bestätigt ihren Nutzen eindrucksvoll. Studien bestätigen, dass Squatting nachweislich positive Effekte auf Gelenke, Muskulatur und das Herz-Kreislauf-System hat.

Biomechanische Untersuchungen zeigen beispielsweise, dass beim tiefen Hocken die Belastung der Kniegelenke deutlich reduziert wird (Pejhan et al., 2019). Gleichzeitig optimiert diese Position die Ausrichtung von Becken und Wirbelsäule: Die Lendenwirbelsäule nimmt eine natürlichere Haltung ein, was zu weniger Belastungen und Verspannungen im Rücken führt (Moon et al., 2021). Zusätzlich aktiviert die Hockhaltung verstärkt Muskeln wie Quadrizeps, Hamstrings und Wadenmuskulatur (Escamilla, 2001; Raichlen et al., 2020).

Auch dein Herz-Kreislauf-System profitiert vom regelmäßigen Squatting: Forschungen zeigen, dass sich während des Squattings Herzfrequenz und Blutdruck positiv verändern – so wird beispielsweise die Herzfrequenz gesenkt, während sich gleichzeitig die Herzleistung verbessert (Scheen & Philips, 2012).

Die Wissenschaft bestätigt somit eindrucksvoll, was unser Körper schon immer wusste: Die tiefe Hockposition ist ideal für deine Gesundheit. Aber warum haben wir dann aufgehört, zu „squatten“?

Vom Squatter zum Hipster – Warum haben wir aufgehört zu hocken?

Ursprünglich bezeichnete das Wort „Squatter“ Menschen, die sich spontan und ohne offizielle Erlaubnis in unbewohnten Gebieten der heutigen USA niederließen. Diese frühen Siedler verrichteten ihren Alltag selbstverständlich in der Hockposition – sie arbeiteten, ruhten und erledigten sogar ihr tägliches Geschäft auf diese Weise.

Bis heute praktizieren indigene Gemeinschaften und viele Menschen in Asien, Afrika oder Lateinamerika die Hockhaltung intuitiv und natürlich. Im Gegensatz dazu verbringen wir in westlichen Kulturen unser Leben überwiegend auf Stühlen, Sesseln oder Sofas. Warum? Weil Stühle und Sessel Statussymbole für Komfort und Fortschritt wurden. Das Wort „Squatter“ ist heute in den USA sogar ein Schimpfwort und wird als Synonym für Hausbesetzer verwendet. Doch der Preis dieser modernen Bequemlichkeit sind gesundheitliche Nachteile wie Rückenprobleme, Gelenkbeschwerden und Verdauungsstörungen.

Es lohnt sich daher, den Blick wieder auf das zu richten, was unserem Körper seit Jahrtausenden guttut. Denn wir alle profitieren davon, wenn wir alte Gewohnheiten neu entdecken und in unsere moderne Lebensweise integrieren.

Squatting heute

Um die Vorteile der natürlichen Hockposition wieder in deinen Alltag zu integrieren, musst du aber keine radikale Veränderungen deines Gewohnheiten und Lebensweise vornehmen. Oft genügen kleine, einfache Anpassungen in deiner täglichen Routine, um die positiven Effekte des Squattings zu spüren:

  1. Kurze Squat-Pausen einbauen: Nutze Gelegenheiten im Alltag, um kurz in die tiefe Hocke zu gehen – etwa beim Schuhe binden, beim Telefonieren oder während kurzer Pausen im Homeoffice. Schon wenige Minuten täglich reichen, um deine Muskeln und Gelenke zu aktivieren und deinen Körper an diese natürliche Haltung zu gewöhnen.
  2. Squatting statt Sitzen: Probiere beim Fernsehen oder beim Telefonieren, einfach mal in die Hocke zu gehen. Anfangs mag es ungewohnt sein, aber du wirst merken, dass es deinem Körper guttut und dein Bewegungsapparat flexibler und stärker wird.
  3. Gezielte Übungen integrieren: Wenn du Yoga oder Sport machst, integriere Squat-Übungen in dein regelmäßiges Training. Diese stärken deine Muskulatur, verbessern deine Beweglichkeit und reduzieren gleichzeitig Gelenkbelastungen.

Sitzen vs. Hocken

Der nächste Schritt, um die Hockhaltung auch im Badezimmer unkompliziert und Tag für Tag zu praktizieren, ist der Einsatz eines speziell entwickelten Toilettenhockers wie z.B. dem stuul®. Dieser zweiteilige, ergonomisch geformte Toilettenhocker bringt dich automatisch in die optimale Squatting-Position auf dem Klo. Dank seiner flexiblen Positionierungsmöglichkeiten und der leicht nach vorne geneigte Trittfläche passt er sich perfekt deiner Körperhaltung an. Dabei lässt sich der stuul® ganz einfach platzsparend zusammenstecken und diskret im Badezimmer verstauen – egal, ob neben dem Waschbecken oder auf einem Badezimmerregal.

Mit dem stuul® wird die Hockhaltung wieder zu einer natürlichen, angenehmen Gewohnheit, die sich nahtlos in deinen modernen Alltag integriert. So vereinst du auf ganz einfache Weise Tradition, Gesundheit und stilvolles Design – und profitierst langfristig von den vielfältigen gesundheitlichen Vorteilen der natürlichen Hockposition.

Fazit

Zurück zu unseren Wurzeln! Die Hockposition ist tief in unserer DNA verankert – sie unterstützt deinen Körper und trägt aktiv zu deinem Wohlbefinden bei. Indem du das Squatting bewusst in deinen Alltag integrierst, kannst du gesundheitliche Vorteile genießen und gleichzeitig deinem Körper das geben, was ihm von Natur aus guttut.

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Quellen:

  • A. B. Sriwarno, Y. Shimomura, K. Iwanaga, T. Katsuura (2008). The relation between the changes of postural achievement, lower limb muscle activities, and balance stability in three different deep-squatting postures. Journal of Physiological Anthropology
  • N. Gupta, Atul Kumar, Rajeev Kumar (2008). Does Position Affect Uroflowmetry Parameters in Women?. Urologia internationalis
  • Monica Mittal, S. Malik (1991). Biomechanical evaluation of lift postures in adult Koli female labourers. Ergonomics
  • M. Moon, Seong-Tae Kim, S. Shin, S. Jeon (2021). SQUAT POSTURE AND SPINOPELVIC PARAMETERS — RADIOGRAPHIC ASSESSMENT
  • S. Pejhan, H. Chong, L. Tennant, S. Acker (2019). A comparison of knee joint moments during high flexion squatting and kneeling postures in healthy individuals. Work
  • R. Escamilla (2001). Knee biomechanics of the dynamic squat exercise. Medicine & Science in Sports & Exercise
  • A. Scheen, J. Philips (2012). Squatting test: a dynamic postural manoeuvre to study baroreflex sensitivity. Clinical Autonomic Research
    N. Dlamini, A. Morris (2005). An investigation of the frequency of squatting facets in Later Stone Age foragers from South Africa
  • Rajal Savla, R. Mullerpatan, Bela M Agarwal, Victoria Kuttan, Sushil Kumar (2024). Influence of Physical Activity Including Squat Exposure on Trunk Muscle Strength and Labour Outcome in Pregnant Women. International Journal of Exercise Science
  • D. Raichlen, H. Pontzer, T. Zderic, J. Harris, A. Mabulla, and 2 more (2020). Sitting, squatting, and the evolutionary biology of human inactivity. Proceedings of the National Academy of Sciences of the United States of America

 

 

 

 


 

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