In diesem Beitrag konzentrieren wir uns auf das Mikrobiom und seine Bedeutung für unsere allgemeine Gesundheit und unser Wohlbefinden. Denn das Mikrobiom ist nicht nur für die Gesundheit unseres Darms von entscheidender Bedeutung, nein, sein Einfluss geht weit über die Grenzen des Darms hinaus und erstreckt sich auf unseren gesamten Körper bis hin zu unserer psychischen Gesundheit.

Um diesem Phänomen auf den Grund zu gehen, hat unser Gründer Daniel die promovierte Chemikerin Dr. Maren Kemper zu einem Interview eingeladen. Während ihres Studiums hat sie sich intensiv mit dem Mikrobiom beschäftigt. Heute ist sie Expertin für Darmgesundheit. Mit ihrem Start-up within® supplements hat sie eine Reihe von Nahrungsergänzungsmitteln entwickelt, die die Darmgesundheit und das Mikrobiom nachhaltig stärken sollen.

Daniel: 

Hallo Maren, ich freue mich, dich in unserer Interviewreihe mit Unternehmern und Unternehmerinnen aus dem Bereich Darmgesundheit willkommen zu heißen. 

Uns alle verbindet die Begeisterung und Leidenschaft für das Thema Darmgesundheit und doch sind die Beweggründe, sich diesem Thema zu widmen, bei jedem Interviewpartner so individuell wie sein Mikrobiom. Warum stellst du dich nicht kurz unseren Lesern vor und erzählst uns, wie du dazu gekommen bist, dich beruflich mit dem Thema Darmgesundheit zu beschäftigen?

Maren: 

Herrlich, meine Leidenschaft für Darmgesundheit hier teilen zu dürfen. 

Es passiert immer noch, dass manch einer verlegen und etwas irritiert reagiert, sobald ich beginne voller Enthusiasmus über Darmgesundheit und speziell über das Darmmikrobiom zu sprechen. Viele möchten gar nichts mit den vielen Vorgänge in unserem Bauch zu tun haben; jedes Gluckern oder ein unerwartetes Lüftchen löst große Verlegenheit aus. Doch hinter diesen alltäglichen Phänomenen verbirgt sich eine Welt voller Wunder. Im Kern geht es um viel mehr als nur peinliche Geräusche – es geht um die faszinierenden Prozesse, die verschiedene Aspekte unserer körperlichen und mentalen Gesundheit maßgeblich beeinflussen.

Kurz zu mir: Mein Weg in die Wissenschaft begann in den frühen 90ern in Berlin, wo ich Biochemie studierte. Damals war das Mikrobiom noch weitgehend unerforscht. Während meiner Diplomarbeit habe ich DNA sequenziert, was sehr aufwendig war. Die immense Vielzahl der Mikroben in unserem Darm ein Gesicht zu geben, in dem wir ihre DNA Sequenz erhalten, war zu dieser Zeit noch nicht gegeben. 

Erst in den letzten 15 bis 20 Jahren, dank bedeutender technologischer Entwicklungen, konnte die Forschung zum Mikrobiom den Stand erreichen, den wir heute haben. Trotz des riesigen Fortschrittes stehen wir in diesem Gebiet noch ganz am Anfang. Es gibt noch so viel zu entdecken und zu verstehen, die nächsten Jahre werden sehr spannend werden.

Meine eigentliche Faszination für den Darm und seine Bedeutung begann während meiner Doktorarbeit im Bereich der Dermatologie. In dieser Zeit erkannte man zunehmend, wie eng Hautgesundheit und Darmgesundheit miteinander verknüpft sind und dass viele Hautprobleme ihren Ursprung im Darm finden könnten.

Mit jedem Forschungsartikel, den ich las und jeder Studie, in die ich mich vertiefte, stieg meine Begeisterung, denn diese kleinsten Lebewesen, die da in und auf uns leben, haben einen unglaubliche Bedeutung für unser Wohlbefinden. Um im Bereich der Haut zu bleiben, so konnte beispielsweise gezeigt werden, dass ein ausgewogenes Mikrobiom wie ein inneres Kosmetikstudio für unsere Haut wirkt, da wird selbst die kosmetische Industrie blass vor Neid. 

Aber leider sind wir nicht immer gut zu unseren Mitbewohnern! 

Unser Mikrobengemeinschaft ist bei den meisten von uns aus dem Gleichgewicht geraten. Stress und eine Ernährung, die arm an Ballaststoffen ist, reduzieren die Vielfalt unserer Mikroben, ein Schlüsselfaktor für ein gesundes Mikrobiom. Dieses Ungleichgewicht kann zu Hautproblemen, Immunschwächen, Übergewicht und sogar psychischen Erkrankungen führen.

Kurz zum Abschluss deiner Frage, all das hat mich so fasziniert, dass ich within® gegründet habe, um unser Darmmikrobiom zu unterstützen und damit einen Beitrag für mehr Gesundheit und Wohlbefinden zu leisten.

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Daniel:

Wow, das hört sich nach einer sehr spannenden und interessanten Reise an. Mir geht es aber genauso: Je mehr ich vom Mikrobiom erfahre, umso mehr zieht es mich in seinen Bann. Wo setzt ihr mit euren within® Produkten an? Worum geht es dabei genau?

Maren:

Die Produkte von within® zeichnen sich durch eine sorgfältig abgestimmte Mischung aus hochkonzentrierten, ausgesuchten Bakterienstämmen und zwei verschiedenen Präbiotika aus, um das Gleichgewicht im Darmmikrobiom zu fördern. 

Präbiotika dienen dabei als Nahrung für unsere mikrobiellen Verbündeten und versorgen sie mit dem nötigen "Proviant" auf ihrem Weg in unseren Darm. 

Abhängig vom spezifischen Gesundheitsziel, das unterstützt werden soll, enthält jede Kapsel zusätzlich gezielte Addons. So beinhaltet beispielsweise das Produkt "Skin Glow" neben den Bakterienkulturen und Präbiotika auch Coenzym Q10 und Hyaluronsäure. 

Die Philosophie dahinter ist klar: Ein ausgewogenes Darmmikrobiom ist der Schlüssel zu schöner Haut, einem schlanken Körper, einem starken Immunsystem und vielem mehr.

Daniel:

Wie genau muss ich mir den Herstellungsprozess vorstellen? Woher kommen die Bakterienstämme und woher die Präbiotika und Zusatzstoffe? Worauf achtet Ihr bei der Zusammensetzung und wie lange können solche Kulturen im Glas überleben? Kannst du uns einen kleinen Einblick hinter die Kulissen geben?

Maren:

Unsere Produkte werden in Deutschland hergestellt, alle Inhaltsstoffe, die es in Bio-Qualität gibt, sind es auch, beispielsweise das Präbiotikum Inulin, das stammt in unserem Fall aus Zichorie, das ist eine in Mitteleuropa verbreitete Pflanzenart. Chicorée ist eine kultivierte Form davon. 

Unsere veganen Probiotika, kultiviert in Zellkulturen, beziehen wir von einer innovativen Firma in Italien. Durch ein spezielles, schonendes Gefriertrocknungsverfahren bleiben sie aktiv, bis sie in unserem Körper ihre volle Wirkung entfalten – ganz ohne die Notwendigkeit einer Kühlung.

Da wir unbedingt vegan und nachhaltig sein wollen, sind es unsere Kapseln auch, manchmal eine echte Herausforderungen alle Wünsche erfüllt zu bekommen, ähnlich verhält es sich mit Zusatzstoffen. Bei der Entwicklung unserer Produkte war ganz klar auf Füllstoffe und auch Titandioxid (das macht Kapseln so schön weiß) wird verzichtet, ganz in der Darm-Sprache zu bleiben: No bullshit ;-)

Daniel: 

Auf deiner Website stellst du dich und deine Produkte in einem persönlichen Video vor. Das finde ich sehr überzeugend und authentisch. In Deiner Kundenansprache weist Du selbst darauf hin, dass es sich bei Deinen Produkten um Nahrungsergänzungsmittel und nicht um Zauberpillen handelt. Sie können nur unterstützend wirken, aber eine gesunde Ernährung und Lebensweise nicht ersetzen. 

Worauf achtest du in diesem Zusammenhang? Hast Du vielleicht ein paar gute Tipps, wie man sich gesund ernähren und seinen Darm und das Mikrobiom durch eine Anpassung des Lebensstils positiv beeinflussen kann?

Maren:

Nahrungsergänzungsmittel sind, wie der Name es bereits verrät, eine Ergänzung zu unserer täglichen Ernährung und leider kein Ersatz. Das ist mir superwichtig! Es ist eine sensationelle Unterstützung, ersetzt aber auf keinen Fall einen gesunden Lebensstil. 

Eine ausgewogene Ernährung ist individuell und vielfältig, doch bestimmte Grundprinzipien für ein mikrobiomfreundliches Essen gelten für uns alle. Unsere "Mitbewohner" im Darm, die von Präbiotika – speziellen Ballaststoffen und Polyphenolen – leben, bevorzugen pflanzliche Nahrung. Hier sind fünf einfache Richtlinien für eine mikrobiomfreundliche Ernährung:

  1. Vielfalt zählt: Pro Woche eine breite Palette an pflanzlichen Lebensmitteln konsumieren – Obst, Gemüse, Kräuter, Gewürze, Samen und Nüsse. Ideal sind 30 verschiedene Sorten.
  2. Farbenfroh essen: Polyphenole, die für die leuchtenden Farben in Obst und Gemüse verantwortlich sind, fördern ein gesundes Mikrobiom.
  3. Darmruhe bei Nacht: Eine 12-stündige Nahrungspause über Nacht hilft dem Darm, sich zu regenerieren. Intermittierendes Fasten ist eine Option, aber nicht zwingend notwendig.
  4. Minimale Verarbeitung: Verarbeitete Lebensmittel mit ihren Zusatzstoffen und Süßungsmitteln können das Mikrobiom negativ beeinflussen. Je natürlicher, desto besser.
  5. Probiotika integrieren: Probiotische Lebensmittel wie Joghurt, Kefir, Kimchi und Sauerkraut sind eine tolle Unterstützung für ein gesundes Darmmilieu, solange sie naturbelassen und frei von Zucker oder unnötigen Zusatzstoffen sind. Allerdings sind sie meistens nicht so hoch dosiert und genau weiß man auch nicht, welche Kulturen die Magensäure dann auch lebend überstehen.

Zu guter Letzt noch ein wichtiger Hinweis: Wer bisher eher eine ballaststoffarme Kost zu sich genommen hat, sollte die Ballaststoffzufuhr schrittweise erhöhen. Eine zu schnelle Umstellung kann zu Blähungen und einem unangenehmen Gefühl im Bauch führen.

Und noch etwas und auch das ist sehr wichtig: Essen soll Freude bereiten! Eine gesunde Ernährung bedeutet nicht Verzicht, sondern Vielfalt. Anstatt sich auf das Weglassen zu konzentrieren, sollten mehr gesunde Optionen zu dem Speiseplan hinzugefügt werden. Weniger gesunde Lebensmittel können schrittweise durch nährstoffreiche Alternativen ersetzt werden. So wird die Ernährung nicht nur bereichert, sondern jeder Bissen kann ohne Reue genossen werden. Denn eines ist wissenschaftlich belegbar: Unsere Mitbewohner mögen es gar nicht, wenn wir gestresst sind.

Daniel: 

Vielen Dank, das ist sicher für viele unserer Leser ein guter Ansatzpunkt, etwas an den eigenen Essgewohnheiten zu optimieren. Mir tun vor allem die erwähnten Esspausen sehr gut. Ich habe gemerkt, dass mir das ständige Snacken nicht bekommt. Der Darm braucht auch mal seine Pausen und sollte nicht immer wieder neu gefüllt werden. Es tut dem Darm gut, wenn er sich ganz auf eine Mahlzeit konzentrieren kann, das ist zumindest mein Gefühl.

Noch eine letzte Frage. Viele Menschen leiden auch unter Verstopfung und haben Probleme mit dem Stuhlgang. Durch Pressen und Drücken werden diese Probleme oft noch verschlimmert. Hier bieten wir mit unserem Toilettenhocker zwar Abhilfe, aber hast du vielleicht noch andere Ideen, wie man diesen Prozess positiv beeinflussen kann?

Maren:

Der Toilettenhocker ist eine großartige Unterstützung, denn so nehmen wir eine natürliche Hockposition ein, wie sie für die menschliche Verdauung vorgesehen ist. Diese Anpassung spiegelt wider, wie sehr die Evolution unserer Lebensweise in manchen Bereichen, wie beispielsweise unserer Sitzhaltung und unseren Essgewohnheiten, hinterherhinkt. Wir sind weder für die modernen Toiletten noch für ständiges Essen gemacht…

Eine mikrobiom-freundliche Ernährung, die reich an Vielfalt und Ballaststoffen ist, unterstützt unsere Verdauung effektiv. Ein weiterer wichtiger Aspekt für eine gesunde Verdauung ist die Flüssigkeitsaufnahme. Mindestens 2 Liter Wasser pro Tag sind empfehlenswert, um Verdauungsprobleme zu vermeiden – und damit sind natürlich keine zuckerhaltigen Getränke wie Cola oder Säfte gemeint.

Und Kaffee kann auch unterstützend helfen! Kaffee gilt aus wissenschaftlicher Sicht mittlerweile in Maßen genossen sogar als gesund. Er ist nicht nur für seinen Gehalt an Polyphenolen bekannt, sondern fördert auch die Ausschüttung bestimmter Hormone und stimuliert die Aktivität des Dickdarms. Natürlich sollte Kaffee nicht in den späten Abendstunden konsumiert werden, um den Schlaf nicht zu beeinträchtigen.

Abschließend darf eines nicht vergessen werden: Bewegung ist unerlässlich. Es bedarf keiner extremen oder intensiven Trainingseinheiten; tägliches Spazierengehen kann bereits eine positive Wirkung auf unsere Verdauung haben. Zusätzlich kann Yoga besonders vorteilhaft für die Gesundheit unseres Darms sein. Die spezifischen Dreh- und Dehn-Bewegungen im Yoga stimulieren die Darmaktivität und können somit eine regelmäßige Verdauung unterstützen und Entspannung, das gefällt auch unserem Darm.

Daniel: 

Ich stimme dir voll und ganz zu. Vor allem mit dem Bild, dass wir uns in unserer westlichen Welt eine Art goldenen Käfig aus immer mehr Technik, verarbeiteten Lebensmitteln und neuen, ungesunden Gewohnheiten gebaut haben, der zwar bequem und wenig anstrengend ist, uns aber eigentlich nicht gut tut, weil er uns sehr von unserer eigenen Natur trennt.

Vielen Dank für Deine Zeit und Deinen wertvollen Input. Ich wünsche Dir weiterhin alles Gute und natürlich viel Erfolg mit within®!

 

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DR. MAREN KEMPER & WITHIN

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