Das Badezimmer hat in den letzten Jahren eine erstaunliche Entwicklung genommen. Früher war es ein rein funktionaler Ort – heute ist es für viele ein Rückzugsort zum Durchatmen, Entspannen und Wohlfühlen.

Wir haben mit Innenarchitektin Stefanie Stöhr gesprochen. Sie lebt und arbeitet in München und gestaltet seit vielen Jahren hochwertige Innenräume für Privatpersonen, Unternehmen und Hotels. Im Gespräch erzählt sie, warum das Bad für sie ein ganz besonderer Raum ist, wie Design und Gesundheit zusammenhängen – und weshalb ein Toilettenhocker längst kein Tabuthema mehr ist.

Stefanie, was fasziniert dich am Badezimmer?

Für mich ist das Badezimmer der ehrlichste Raum im Haus. Hier begegnen wir uns selbst – ganz ohne Filter. Es ist ein Ort, an dem Körper, Wasser, Licht und Material aufeinandertreffen.

Mich reizt dieser Gegensatz: Wärme trifft auf Kälte, Intimität auf Funktion, Weichheit auf Stein. Kein anderer Raum vereint so viele Gegensätze, und genau darin liegt sein Zauber.

Als Innenarchitektin versuche ich, diese Gegensätze in Einklang zu bringen. Kalte Materialien wie Stein oder Keramik bekommen durch warmes Licht und natürliche Farben plötzlich eine weiche, einladende Wirkung. Und wenn man Holz, Leinen oder Kalkputz integriert, entsteht sofort ein Gefühl von Ruhe und Natürlichkeit.

Welche Rolle spielt dabei das Thema Gesundheit?

Eine ganz zentrale. Früher war das Bad in erster Linie ein Ort der Hygiene. Heute verstehen wir es als Raum für Wohlbefinden und Regeneration. Licht, Luft, Akustik, Materialien – all das wirkt direkt auf unseren Körper. Wenn ein Bad Geborgenheit und Klarheit ausstrahlt, hat das etwas unglaublich Wohltuendes.

Ich finde, das Badezimmer kann fast therapeutisch wirken: Das warme Wasser, die weichen Texturen, der Duft von Seife – all das spricht unsere Sinne an. Und wenn der Raum dazu noch schön gestaltet ist, dann unterstützt er uns darin, zur Ruhe zu kommen und neue Energie zu tanken.

Gesundheit und Design – das führt uns zu einem Thema, das auf deinem Gebiet immer wichtiger wird: dem Toilettenhocker. Viele finden ihn praktisch, aber optisch schwierig. Wie siehst du das?

Ich sehe das ganz anders! Ein Toilettenhocker für Erwachsene ist ein tolles Beispiel dafür, wie Design und Funktion zusammenfinden können. Lange Zeit galten solche Produkte als medizinische Hilfsmittel, die man lieber versteckt. Aber das ändert sich gerade – und das ist gut so.

Es geht immer mehr in die Richtung, dass Dinge, die unserem Körper guttun, auch ästhetisch ansprechend sein dürfen. Der stuul® Design-WC-Hocker ist dafür ein großartiges Beispiel. Er ist leicht, funktional und gleichzeitig ein ästhetisches Objekt. Durch seine klare Form und die modernen Farben fügt er sich harmonisch ins Bad ein – fast wie ein kleines Designmöbelstück. Und toll ist auch dass es den Stuul in vielen verschiedenen Farben gibt und sich somit in jedes Badkonzept integrieren lässt.

Ich finde: Wenn ein Produkt die Gesundheit fördert und dabei gut aussieht, dann ist das nicht nur smart, sondern zeitgemäßes Design im besten Sinne.

Wie wichtig ist die Planung von Proportionen, Blickachsen und Materialkontrasten im Bad – und welche typischen Fehler siehst du immer wieder?

Das ist ein ganz wichtiger Punkt. In vielen Bädern wird viel Geld in schöne Materialien investiert, aber zu wenig auf das Gesamtbild geachtet. Dabei entscheidet gerade die richtige Proportion darüber, ob ein Bad ruhig und harmonisch wirkt – oder unruhig und eng.

Zum Beispiel: Wenn Boden- und Wandfliesen in unterschiedlichen Formaten aufeinandertreffen oder Fugenverläufe nicht bedacht werden, entsteht visuell Unruhe. Auch zu viele Materialien oder Farbwelten auf engem Raum können das Auge überfordern. Ich arbeite daher gern mit klaren Linien, wiederkehrenden Strukturen und ausgewogenen Flächenanteilen.

Ein weiteres Thema sind die Blickachsen. Ich überlege schon bei der Planung: Was sehe ich, wenn ich die Tür öffne? Steht der Waschtisch im Mittelpunkt, fällt das Licht auf eine schöne Wand oder auf den Heizkörper? Solche kleinen Entscheidungen verändern die ganze Raumwirkung.

Und schließlich die Materialkontraste – sie machen ein Bad spannend, ohne es unruhig zu machen. Ein matter Steinboden kombiniert mit glänzender Keramik, warmes Holz zu kühlem Beton – solche Gegensätze sorgen für Tiefe und Atmosphäre.

Mein Tipp: Ein gutes Bad erkennt man daran, dass man gar nicht genau sagen kann, warum es so angenehm wirkt. Es fühlt sich einfach richtig an – und das liegt fast immer an einer stimmigen Planung im Detail.

New habit toilet stool usage

Zum Schluss: Hast du ein paar einfache Tipps, wie man das eigene Bad in eine kleine Wellnessoase verwandeln kann?

Sehr gerne! Es braucht gar keine große Renovierung – oft sind es die kleinen Dinge, die den größten Unterschied machen. Wichtig ist, dass man bewusst gestaltet: mit Licht, Materialien, Düften und persönlicher Note. Hier meine besten Tipps:

  1. Licht bewusst einsetzen: Morgens hell und klar, abends weich und warm. Indirektes oder dimmbares Licht wirkt sofort entspannender.
  2. Natürliche Materialien nutzen: Holz, Stein oder Leinen bringen sofort Ruhe, Wärme und Natürlichkeit ins Bad.
  3. Texturen einbauen: Ein schöner Badvorleger, qualitativ hochwertige Handtücher und Vorhänge schaffen Behaglichkeit und nehmen dem Raum seine Strenge.
  4. Pflanzen integrieren: Sie lieben die Feuchtigkeit und verbessern das Raumklima – Farn, Bambus oder Efeutute funktionieren fast überall.
  5. Duft ins Spiel bringen: Lavendel entspannt, Zitrone belebt, Eukalyptus klärt – Düfte schaffen Atmosphäre und verändern sofort die Stimmung.
  6. Ordnung schaffen: Aufgeräumte Flächen wirken wie ein Reset fürs Gehirn. Körbe, Tabletts und geschlossene Aufbewahrung helfen dabei.
  7. Mut zur Farbe! Im Jahr 2025 erleben Badezimmer eine aufregende Farbrenaissance, die frischen Wind in die oft als steril empfundenen Räume bringt. Mutige und ausdrucksstarke Farben stehen im Vordergrund, wobei Grüntöne, Ocker und kräftige Brauntöne besonders beliebt sind. Diese erdigen Nuancen schaffen eine warme und einladende Atmosphäre, die das Badezimmer in einen Ort der Entspannung verwandelt.
  8. Für Gästetoiletten kann man auch die kompletten Wände mit einer auffälligen Tapete tapezieren, ein großer Spiegel dazu und der kleine Raum wird zum echten Hingucker.
  9. Spiegel! Besonders in kleinen Bädern sind große Wandspiegel oder verspiegelte Möbelstücke eine hervorragende Möglichkeit, den Raum optisch zu vergrößern und ihm Tiefe zu verleihen.
  10. Persönlichkeit zeigen: Ein Lieblingsbild, eine handgemachte Keramik, eine Vase mit frischen Blumen – kleine Details machen den Raum zu deinem Raum.

Wenn man all diese Elemente zusammenbringt, entsteht eine Atmosphäre, in der man wirklich zur Ruhe kommen kann. Das Bad wird dann nicht nur ein funktionaler Ort, sondern ein Ort der Selbstfürsorge – ein Raum, in dem Körper und Geist gleichermaßen auftanken.

Danke, Stefanie – das war inspirierend!

„Ich danke euch! Das Badezimmer ist ein besonderer Ort. Wenn man ihm Aufmerksamkeit schenkt, kann es zu einem echten Kraftort im Alltag werden.“

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MEHR ÜBER UNSERE INTERVIEW PARTNERIN
STEFANIE STÖHR, INNENARCHITEKTIN

Stefanie Stöhr ist Innenarchitektin mit Sitz in München und spezialisiert auf hochwertigen Innenausbau für Privat- und Geschäftskunden. Mit ihrem Innenarchitekturbüro entwickelt sie maßgeschneiderte Konzepte, die Persönlichkeit und Wohnqualität vereinen. Sie legt großen Wert auf enge Zusammenarbeit mit ihren Kunden sowie auf den Dialog mit Architekten, Handwerkern und Einrichtungshäusern. Dank ihres feinen Gespürs für Ästhetik und Stil verwandelt sie Wohnungen, Büros und Hotels in atmosphärische Lebensräume, die sowohl funktional als auch emotional überzeugen.

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